Arbeit im Freien: Zunahme von Allergien und Insektenstichen
Schutzmaßnahmen für Mitarbeitende
In einer Welt, die zunehmend vom Klimawandel geprägt ist, stehen Arbeitgeber vor neuen Herausforderungen, um ihre Mitarbeitenden bei der Arbeit im Freien zu schützen. Der Klimawandel hat vielfältige Auswirkungen auf die Gesundheit und erfordert proaktive Maßnahmen, um das Risiko von beispielsweise allergischen Erkrankungen zu reduzieren.
Zunahme von Allergien und Insektenstichen
Längere Pollensaisons erhöhen das Allergierisiko. Das bekommen nicht nur Allergiker zu spüren, sondern kann auch bisher unempfindliche Personen betreffen. Arbeitgeber müssen daher die Symptome ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beobachten und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört auch, neue und veränderte Risiken in Gefährdungsbeurteilungen zu berücksichtigen und daraus Schutzmaßnahmen abzuleiten. Führungskräfte sollten in diesem Bereich geschult und regelmäßig weitergebildet werden.
Zu den Allergenen zählen aber nicht nur Umweltallergene wie Haselpollen, sondern auch sogenannte Berufsallergene, die arbeitsplatzbedingt auftreten wie das Bäckerasthma.
Auch Zecken stellen eine zunehmende Gefahr dar. Längere Wärmeperioden begünstigen ihre Verbreitung und damit das Risiko von Krankheiten wie Borreliose und FSME. Auch Zeckenstiche können Allergien auslösen. Präventionsmaßnahmen wie Insektenschutzmittel und FSME-Impfungen sind daher wichtig.
Die DGUV bietet eine hilfreiche Checkliste zum Schutz vor Allergien und Insektenstichen:
CHECKLISTE: SCHUTZ VOR ALLERGIEN UND INSEKTENSTICHEN
Wer ist wo gefährdet?
- Outdoor-Worker sind besonders gefährdet
- In Innenräumen kann die Herstellung von neuen Produkten zu neuen beruflichen Allergenquellen führen
Welche Maßnahmen schützen?
- Risiken mithilfe der Gefährdungsbeurteilung ermitteln
- Schutzmaßnahmen nach dem STOP-Prinzip ableiten (Substitution vor technischen vor organisatorischen vor personenbezogenen Maßnahmen)
Schutz vor Allergien nach dem STOP-Prinzip:
- Substitution: Etwa Tätigkeiten nach drinnen verlagern oder Outdoor-Arbeit nach Pollensaison richten
- Technisch: Zum Beispiel maschinelle, geschlossene Verfahren anwenden, etwa beim Fällen von Bäumen mit der Rußrindenkrankheit
- Organisatorisch: Führungskräfte weiterbilden, Beschäftigte unterweisen
- Persönlich:
- Zum Schutz vor Allergenen: Zum Beispiel Atemschutz tragen, symptomatische Medikamente einnehmen (nur auf ärztliche Empfehlung)
- Zum Schutz vor Insekten: Schützende Kleidung tragen, Insektenschutzsprays nutzen
Unternehmen müssen das Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden schärfen und sicherstellen, dass alle angemessen geschützt sind. Dies erfordert regelmäßige Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeitenden sowie die Implementierung wirksamer Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz.